- Gedanken
zu Bewertungsportalen
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Bewerten
wird immer einfacher. Ein Klick vom Handy genügt. Manchmal
wird man sogar, kaum die Türe verlassen, von seiner
Suchmaschine zur Bewertung gedrängt. Jeder Bürger auf
der Welt soll sehen wo es schmeckt, was gefällt oder wer
besonders gut ist.
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Das
ist Meinungsfreiheit !
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Einmal
abgegeben, für immer sichtbar. Je mehr bewertet wird,
desto profitabler das Bewertungsportal.
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Wir
lesen gerne Bewertungen, weil wir Reinfälle vermeiden
wollen. Unsere Entscheidungen werden mit grosser
Wahrscheinlichkeit von den Bewertungen anderer beeinflusst. Es
könnte passieren, dass Sie auf etwas verzichten, weil ein
einzelner unzufrieden war oder Sie etwas erwarten, weil es eine
überschwängliche Bewertung zu lesen gab. Sind Sie
wirklich jemand der sich immer seine Eigene Meinung bildet?
Und wie ist es mit den ganz alltäglichen Normalitäten,
wenn alles so läuft wie vorgesehen? Das was die
eigentliche Qualität des Produktes oder der Dienstleistung
ausmacht, wie oft wird das bewertet? Haben Sie Ihr Auto heute
schon bewertet, weil es wie jeden Tag angesprungen ist?
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Besonders
negative Bewertungen werden gerne in einem Zustand der Wut
abgegeben, wenig objektiv, hoch emotional. Aber wie kam es
dazu? Wie waren die objektiven Rahmenbedingungen? Wie war Ihre
Grundstimmung, Ihre innere Verfassung, die äußeren
Gegebenheiten, die Situation? Welchen Blick hat die andere
Seite auf die Situation? Müssten dann nicht auch Kunden
bewertet werden dürfen? Nach dem Motto: „Herr A /
Frau B benahm sich total unmöglich, war extrem
unfreundlich zum Personal und hatte an allem rumzumäkeln.
Dieser Kunde ist eine Katastrophe, nie wieder!.“ Wollen
wir das wirklich? Oder ist ein freundliches beziehungsweise
kritisches Wort von Angesicht zu Angesicht nicht viel mehr Wert
als die Erzeugung von Daten durch einen schnellen Klick mit dem
Finger? Ist nicht das Gespräch von Angesicht zu Angesicht
das eigentlich menschliche unseres Daseins?
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Wir
Bewerteten werden oft mit sehr harten, zur Grenze der
Rufschädigung reichenden Bewertungen konfrontiert. Unsere
Einflussmöglichkeiten sind – sinnvollerweise –
begrenzt. Aggressive, vernichtende Bewertungen führen in
der Regel nicht zur Verbesserung der Leistungen (auch nicht in
der Kindererziehung). Lob oder konstruktive Kritik dagegen
schon!
Hier
können Sie Bewertungen über Sabine Schierhorn lesen /
abgeben
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Aerzte.de
google.de
Jameda.de
sanego.de
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Und
wie sollen Dienstleister mit Gästen, Kunden, Klienten,
Patienten umgehen, die entgegen ihren öffentlichen
Äußerungen: „Nie wieder, Katastrophe, Beruf
verfehlt ect.“, doch wieder Serviceleistungen begehren?
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Können
Bewertungen zurückgenommen werden, wenn nun doch
Zufriedenheit besteht? Fair wäre es jedenfalls.
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Ein
niedergelassener Arzt bzw. Ärztin behandelt im Jahr
mehrere tausend Patienten/Patientinnen. Wieviele Bewertungen
findet man dagenen im Netz? Können ein paar gute oder
miese Bewertungen wirklich die Realität wiedergeben? Ich
glaube nicht.
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Dr.
Uwe Hübner
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